Schweizer Safran
Die lauen Temperaturen draussen wecken die Vorfreude auf den Frühling und damit auch auf dessen ersten farblichen Vorboten in den Wiesen, die Krokusse. Gleiche Pflanzenfamilie, gleiche Farbe, aber andere Zeiten: Der Safrankrokus blüht im Herbst. In der Schweiz ist der Crocus sativus immer noch ein Exot. In kulinarischen Kreisen ist Walliser Safran aus Mund weit übers Matterhorn und den Simplon hinaus bekannt. In der eigenen Küche findet man Munder Safran hingegen kaum. Die geernteten Mengen werden wie Goldschätze gehortet. Schade, denn Schweizer Safran zeichnet sich vor allem durch seine sorgfältige und qualitätsbezogene Produktion aus. Es ist äusserst schwierig unverfälschten, reinen Safran zu beziehen. Bei den Fälschungen handelt es sich vor allem um Safran, dem Gelbfärbemittel untergemischt wurde oder um Herkunftsfälschungen. Und hier könnte auch die Chance für Kleinbauern liegen. Ein Nischenprodukt das bewusst auf höchste Qualität setzt.
Wer in den Genuss von Schweizer Safran kommen möchte, muss sich künftig wohl eher östlich orientieren. In Graubünden gibt es mittlerweile mehrere Safranproduzenten. Aber auch in Luzern, im Aargau und Tessin spriesst das zierlich Krokuspflänzchen. Die Entwicklung ist erfreulich. Gilt der Safrankrokus als anspruchloses Pflänzchen, ist sein Anbau dennoch eine Herausforderung. Ein Austausch an Erfahrung und Wissen unter den Produzenten verspricht Interessantes und lässt hoffen, dass vermehrt mit heimischem Safran gekocht wird.